Das Hotel St. Josef wurde im Zusammenhang mit der Wohnüberbauung Hostett 2017 abgerissen. Die Marienburg hat man erhalten und zu einem Bed and Breakfast mit dem Namen Emma’s Hotel umgebaut. Die Fassaden mit den beiden prägnanten Seitentürmen wurden erhalten und teilweise wärmetechnisch saniert. Das Gebäudevolumen ist mit einem modernen Anbau in Holz erweitert worden. Es wurde darauf geachtet, dass einige schöne Stücke aus der guten alten Zeit erhalten bleiben, so zeigt sich noch immer der alte Lift im Treppenhaus und der Kronleuchter ziert den Eingang. Die Innenarchitektur wurde eigens durch Emma’s Hotel erarbeitet.
Das ursprüngliche Hotel St. Josef wurde vermutlich um 1896 als nobles Sommerhotel errichtet. Die Vergangenheit des Kurhaus und Parkhotels, wie es damals genannt wurde, ist voller Wendungen und eng verbunden mit den geschichtlichen Ereignissen.
Die Blütezeit als nobles Hotel erlebte das Jugendstilhaus vor dem ersten Weltkrieg. Doch mit dem Ausbruch des ersten Weltkrieges 1914 endete der Strom mit den Kurgästen abrupt und bot während des Krieges schwer verletzten französischen Soldaten Platz. Nach dem ersten Weltkrieg gelang es dem Hotel nicht mehr an die glanzvollen Zeiten anzuknüpfen, weil sich die Adeligen die luxuriösen Reisen in die Schweizer Alpen nicht mehr leisten konnten.
Im zweiten Weltkrieg bevölkerten polnische Internierte und jüdische Flüchtlinge das Haus. Nach dem Krieg wurde die Hotelliegenschaft an die Genossenschaft St. Josef verkauft. Hinter der Genossenschaft stand die katholische Arbeiterinnen Bewegung. Diese wollten alleinstehenden Arbeiterinnen Ferien ermöglichen, verbunden mit einem streng katholischen Tagesablauf.
Die Marienburg wurde 1956 als Erweiterung gebaut. Das Haus bot bis vor seinem Abbruch 144 Betten im Hotel St. Josef und weitere 50 Betten in der Marienburg.
Ehemaliges Kurhaus und Parkhotel Lungern
Aussenbilder: Timo Schwach Photography
Innenbilder: Emma’s Hotel Bed & Breakfast