In Horw steht im Quartier «Winkel» auf der Parzelle 170 das barocke Luzerner Bauernhaus aus dem 18. Jahrhundert, das denkmalgeschützte Dormenhaus. Nordöstlich davon, losgelöst vom historischen Hauptgebäude, befindet sich das freistehende Garagengebäude mit Vordachanbau auf Gartenniveau. Dieser Nebenbau ist mittlerweile veraltet und wird mit dem vorliegenden Projektvorschlag ersetzt.
Der Ersatzbau soll sich dem Dormenhaus sowohl volumetrisch als auch im Ausdruck klar unterordnen. Die Hauptidee ist, dass das Nebengebäude in Form eines «Pavillons» ausformuliert wird und sich durch den freistehenden, transparenten, zeitgemässen Ausdruck optisch vom denkmalgeschützten Dormenhaus differenziert. Zusätzlich wird der Ersatzbau volumetrisch in zwei Teile gegliedert, das Garagenhaus und das Gartenhaus. Auf dem Niveau der bestehenden Einfahrt wird die neue Garage an gleicher Lage wie bestehend ersetzt. Direkt angrenzend, auf der Ebene Gartenniveau, entsteht ein kleiner Aufenthaltsraum mit Küche und Wc. Durch diese Staffelung der je eingeschossigen Gebäude und den geringen Gebäudehöhen erscheint das Gesamtvolumen kleinteilig. Die Oberkante des Flachdachs vom Garagengebäude kommt wie bereits bestehend unterhalb der Dormenstrasse (Höhenbeschränkung) zu liegen, wodurch der Ersatzbau auch von der Strasse her unscheinbar ist.
Das Garagengebäude wird in Sichtbeton, z.B. in einer Tafelschalung in Anlehnung der Holzstruktur des Gartenhauses, ausgeführt, während das Gartenhaus – in Verwandtschaft zum Dormenhaus – in Holzbauweise erstellt wird. Beim Nebengebäude wird auf eine reduzierte Formensprache geachtet. Die schlanken Profile der Fenster sowie die feinen Vordächer entsprechen dem Zeitgeist.
Die bestehende Öl-Heizung im Untergeschoss des Dormenhauses wird im Rahmen des Garagen-Ersatzbaus durch eine aussenstehende Luft-Wasser-Wärmepumpe ersetzt. Das neue Flachdach der Garage wird mit einer PV Anlage eingedeckt.
Sowohl das Dormenhaus als auch das Garagengebäude werden von umfangreichem Grünraum umgeben. Zwischen den beiden Gebäuden gibt es neu eine Aussenküche, die sowohl vom Hauptgebäude als auch vom Gartenhaus her bedient werden kann. Diese Aussenküche verläuft direkt angrenzend der bestehenden Naturstein-Stützmauer. In diesem Bereich wird der Bodenbelag in neuen, analog der bereits bestehenden Natursteinplatten erweitert. Das Gartenhaus steht auf einem Podest, das als eine Art Stufe rund um den Ersatzbau ausformuliert wird. Die restliche Fläche ist Grünraum (Rasen/Wiese).