Bauherrschaft: Privat

Projektstand: Fertigstellung 2025

Ersatzbau Garage und Gartenhaus, Horw

In Horw steht das barocke Luzerner Bauernhaus aus dem 18. Jahrhundert. Nordöstlich davon, losgelöst vom historischen Hauptgebäude, befindet sich das freistehende Garagengebäude mit Vordachanbau auf Gartenniveau. Dieser Nebenbau war veraltet und wurde ersetzt.

Der Ersatzbau ordnet sich dem historischen Bauernhaus sowohl in Volumen als auch Ausdruck klar unter. Die Hauptidee war, das neue Nebengebäude als freistehenden «Pavillon» zu gestalten, der sich durch seine transparente, moderne Formensprache bewusst vom geschützten Hauptbau differenziert. Zusätzlich wurde der Ersatzbau volumetrisch in zwei Teile gegliedert, das Garagenhaus und das Gartenhaus. Auf dem Niveau der bestehenden Einfahrt wurde die neue Garage an gleicher Lage wie bestehend ersetzt. Direkt angrenzend, auf der Ebene Gartenniveau, ist ein kleiner Aufenthaltsraum mit Küche und WC entstanden. Durch diese Staffelung der je eingeschossigen Gebäude und den geringen Gebäudehöhen erscheint das Gesamtvolumen kleinteilig. Die Oberkante des neuen Flachdachs bleibt unterhalb des höher gelegenen Strassenniveaus, wodurch der Ersatzbau von der Strasse aus dezent wirkt.

Die neue Garage wurde in Sichtbeton ausgeführt, in Tafelschalung, die in ihrer Struktur an das Holz des Gartenhauses erinnert. Das Gartenhaus selbst ist in Holzbauweise entstanden und steht damit in materieller Nähe zum historischen Bauernhaus. Beim Nebengebäude wurde auf eine reduzierte Formensprache geachtet. Die schlanken Profile der Fenster sowie die feinen Vordächer entsprechen dem Zeitgeist.

Im Zuge des Neubaus wurde die bestehende Ölheizung des Bauernhauses durch eine aussenstehende Luft-Wasser-Wärmepumpe ersetzt. Das Flachdach der Garage wurde mit einer Photovoltaikanlage versehen.

Das gesamte Ensemble ist von grosszügigem Grünraum umgeben. Zwischen dem Bauernhaus und dem Gartenhaus ist eine neue Aussenküche entstanden, die von beiden Gebäuden genutzt werden kann. Sie liegt direkt an der bestehenden Naturstein-Stützmauer, wobei der Bodenbelag mit Natursteinplatten, analog dem Bestand, ergänzt wurde. Das Gartenhaus steht auf einem leicht erhöhten Podest, das als umlaufende Stufe ausgebildet ist. Die restliche Umgebung bleibt als Rasen- bzw. Wiesenfläche gestaltet.

Bildquelle: Timo Schwach